Die SPD-Landtagsabgeordnete Kerstin Geis kritisiert das Vorgehen des Landes Hessen während der Pandemie. Insbesondere habe sich die angeordnete Schließung der Impfzentren inzwischen als schwerer Fehler herausgestellt. „Jetzt werden die reduzierten Impfangebote überlaufen“, stellt sie fest, „und die Kommunen müssen wieder den Karren aus dem Dreck ziehen.“
Die steigenden Inzidenzen mit Einsetzen des Winters waren absehbar, sagt Geis: „Darum habe ich mit vielen Experten die Pläne schon im Sommer kritisiert, aber die Landesregierung war leider unbelehrbar.“ Der Kreis Groß-Gerau baut seine Impfkapazitäten jetzt mit Hochdruck aus, in der Kreisstadt gibt es bereits ein ständiges „Impfzentrum light“ im Helvetia Parc. Weitere Standorte im Nord- und Südkreis folgen in Kürze.
Impfängste sind ein Problem
Unverständnis zeigt Geis über die Tatsache, dass es noch immer Menschen gibt, die sich nicht impfen lassen wollen. „Als die Impfungen starteten, dachten wir alle, dass wir nun bald zur Normalität zurückkehren“, erinnert sie sich. „Dass das so viel länger dauert, liegt wesentlich an den Impfängsten.“ Sie appelliert, die Impftermine des Kreises wahrzunehmen und weist darauf hin, dass man sonst Menschen in seiner Umgebung unnötig gefährdet.
„Mich erreichen vermehrt Nachrichten von besorgten Eltern“, berichtet die Abgeordnete. „Die Angst vor einer erneuten Schließung von Kitas und Schulen ist groß.“ Kinder und Jugendliche dürften nicht weiter die Leidtragenden der Pandemie sein: „Wir müssen alles daransetzen, dass ein sicherer Unterricht vor Ort möglich ist. Zu viele Schülerinnen und Schüler wurden bereits abgehängt.“ Das liege auch daran, dass das Land die Digitalisierung der Schulen lange verschleppt hat: Ein früherer Ausbau hätte die Folgen mindern können. Nun muss wenigstes schnell gehandelt werden, bevor uns der nächste Lockdown erwischt.“