Wir brauchen ein Wechselmodell für alle Schulen

Seit Montag gilt auch in Schulen im Kreis Groß-Gerau Stufe 2 des schulischen Stufenplans. Konkret bedeutet das für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte: Maskenpflicht und möglichst in den gleichen Gruppen lernen.

„Stufe 3 wäre angesichts des aktuellen Infektionsgeschehens um einiges sinnvoller“, kritisiert die Landtagsabgeordnete Kerstin Geis das Vorgehen des Kultusministers Lorz. „Das Wechselmodell, also ein Mix aus Präsenz- und Distanzunterricht, beugt Schulschließungen vor, in dem Abstand garantiert werden kann. Der Kreis Groß-Gerau hatte sich darauf vorbereitet und musste nun auf Stufe 2 umstellen.“ Das sei bedauerlich, da die Schulträger vor Ort die Situation besser einschätzen können als das Kultusministerium.

„Mit dem Wechselmodell könnten wir Schulen und Gesundheitsämter entlasten“, so Geis, SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreistag. Für einen funktionierenden Distanzunterricht benötigt es aber vor allem effektive Konzepte, eine technische Ausstattung und die Kompetenzen dafür. „Das ist eher Mangelware dank unzureichender Unterstützung durch das Kultusministerium.“ Einige Schulen im Kreis Groß-Gerau haben sich vorbildlich diesem Thema auf eigene Faust gewidmet und hatten bei der Umstellung von Präsenz- auf Distanzunterricht im März keine großen Probleme.

„Ziel ist es, dass kreisweit alle Schulen in der Lage sind, Schülerinnen und Schüler auch online zu unterrichten“, betont Geis. „Das war vor Corona und ist in heutigen Zeiten mehr denn je eine drängende Herausforderung.“ Darüber hinaus bedarf es einer Handlungsstrategie, die weit aus effektiver ist als die des Kultusministers aktuell.