„Ich wünsche den Kindern und ihren Eltern einen guten Start in der Schule. Dies ganz besonders den Erstklässlern, für die ein aufregender neuer Lebensabschnitt beginnt“, sagte Kerstin Geis. Die Bildungspolitikerin aus Ginsheim-Gustavsburg sprach anlässlich des Schuljahresbeginns die aktuelle Schulsituation in Hessen deutlich an. Auch im Kreis Groß-Gerau seien die Schulen Opfer einer verfehlten Schulpolitik und unzureichender Planung im zuständigen Ministerium. „Auch wenn der Kultusminister es immer wieder versucht schön zu reden, sprechen die Fakten eine deutlich andere Sprache. Offenbar verkennt man in Wiesbaden die Realität!“ sagte Geis. Die Zahlen zu Unterrichtsausfall, Lehrermangel und fachfremdem Unterricht hatte sie für den Kreis in Anfragen an die Landesregierung ermittelt (Drucksachen 19/6011 „Unterrichtsausfall“, 19/5435 „Lehrermangel an Grundschulen“ und 19/5208 „befristet beschäftigte Lehrkräfte“ – s. Anhang). Die Erfahrungen hessischer Eltern und auch eine Stichpunkt-Umfrage der hessischen Schülervertretung an hessischen Schulen ergeben ebenfalls eklatante Ausfälle, die nicht ausreichend aufgefangen werden können. „Das Kultusministerium will davon nichts wissen und hören und auch nicht die notwendigen Maßnahmen dagegen ergreifen“.
Kerstin Geis forderte auch daher mehr Engagement für die hessischen Schulen. Sie sagte, die von der CDU geführten Landesregierungen der letzten 19 Jahre hätten es aber vor allem versäumt, das hessische Schulsystem zu modernisieren. Es fehle an echten Ganztagsschulen und vor allem aber fehlten Lehrerinnen und Lehrer, weil die Landesregierung es schlicht versäumt habe, ausreichend Nachwuchs auszubilden. Der schon jetzt schwer erträgliche Lehrermangel werde sich dadurch in den nächsten Jahren noch verschärfen. Vor allem in den Grundschulen würden die Lehrkräfte knapp. Zudem fordert die SPD-Landtagsabgeordnete von der schwarz-grünen Landesregierung in Wiesbaden endlich Tempo beim Ausbau der Ganztagsschulen. „Echte Ganztagsschulen wären ein Beitrag zu mehr Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit, weil dort auch Kultur, Sport und individuelle Förderung geboten werden. Außerdem sind viele berufstätige Eltern auf Nachmittagsangebote angewiesen“, so Geis. Stattdessen gebe es in Hessen nur einen Flickenteppich aus Nachmittagsangeboten. Die Fachkräfte dort würden zwar gute Arbeit leisten. Mangels Unterstützung durch das Land seien die Angebote aber in aller Regel zu kurz, zu teuer und hätten oft nicht genug Plätze für alle Kinder. Die SPD und ihr Spitzenkandidat Thorsten Schäfer-Gümbel wollen deshalb bei einem Wahlerfolg mehr echte Ganztagsschulen schaffen und einen Rechtsanspruch auf ganztägige Bildung und Betreuung umsetzen, so Geis.