Kriminalstatistik für den Kreis Groß-Gerau vorgestellt – Kerstin Geis fordert mehr Personal für Polizei

Am Dienstag hat das Polizeipräsidium Südhessen die Kriminalstatistik für das Jahr 2017 vorgestellt. Die Städte Rüsselsheim und Raunheim liegen dabei jeweils an der Spitze der absoluten und relativen Fallzahlen. In Rüsselsheim sind im vergangenen Jahr demnach rund 3.443 Straftaten polizeilich registriert worden. Betrachtet man die absoluten Fallzahlen, steht die Opelstadt damit an der Spitze im Kreis Groß-Gerau, jedoch ist sie mit rund 64.000 Einwohnern auch die größte Stadt im Landkreis. Die höchsten relativen Fallzahlen hat die Stadt Raunheim mit 4.339 Straftaten hochgerechnet auf hunderttausend Einwohner. Mit 66,3 % für Raunheim und 64,3 % für Rüsselsheim liegt jedoch auch die Aufklärungsquote im oberen Bereich. Im kreisweiten Durchschnitt lag diese mit 63,5 % jeweils darunter.

 

„Die hohen Fallzahlen bestätigen das subjektive Empfinden der Menschen, dass es an Sicherheit fehlt. Die rückläufige Zahl der Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten in den letzten Jahren, bekräftigt dieses Gefühl. Alleine in Rüsselsheim fehlen 30 Beamte, landesweit sind es 2000“, so die Abgeordnete Kerstin Geis. Bereits im November kritisierte sie, dass die Landesregierung vor allem mit dem Einsparen von Stellen bei Verwaltung und Polizeidienst das Ziel eines schlanken Staats und einer schlanken Verwaltung erreichen wolle. Diese Maxime widerspreche nicht nur der Wichtigkeit des Polizeiberufs, sie sei vor allem eine Respektlosigkeit vor den eigenen Beamtinnen und Beamten. Deshalb fordere die SPD-Fraktion im Rahmen einer Personaloffensive mehr Polizistinnen und Polizisten in allen Dienststellen des Landes einzustellen. Das würde gleichzeitig der Überarbeitung der Polizistinnen und Polizisten entgegenwirken. Mit Stand November 2017 sei demnach jeder Beamte im Landkreis durchschnittlich 26 Tage im Jahr krank; 54.400 Überstunden wurden angehäuft. „Wertschätzung der anspruchsvollen Arbeit der Beamtinnen und Beamten muss sich aber auch in einer angemessenen Besoldung zeigen. Die Männer und Frauen bei der Polizei machen hervorragende Arbeit in einem sehr fordernden Beruf, der ihnen alles abverlangt. Körperliche Fitness, ein hohes Maß an Allgemeinbildung und einwandfreies Benehmen müssen sie an den Tag legen“, lobte Geis.

 

„Es ist perfide, dass die Landesregierung über Jahre hin an der Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger spart und Stellen im Polizeidienst streicht, dann aber Wahlkampf mit einem Ruf nach mehr Sicherheit macht. Ihr mangelt es ganz offensichtlich am politischen Willen, die Sicherheit im Land zu steigern, denn die Mittel stünden bereit“, kritisiert die Abgeordnete abschließend.