Im November 1918 erhielten Frauen in Deutschland das passive und aktive Wahlrecht; Ergebnis jahrelanger Anstrengungen und immenser Widerstände. Die SPD forderte es in ihrem Programm bereits im Jahr 1891. Zum 100. Jahrestag des Frauenwahlrechts in diesem Jahr, der aktuellen Debatte im Hessischen Landtag und zum Internationalen Frauentag am 08. März erklärt die SPD-Landtagsabgeordnete Kerstin Geis: „Die Errungenschaft des Frauenwahlrechts vor einem Jahrhundert war das beeindruckende Ergebnis eines gesellschaftlichen Kampfes der Arbeiterinnen, die politisch und ökonomisch rechtelos waren. Auch heute – 100 Jahre später – ist dieser Zustand vielen Frauen nicht fremd, denkt man beispielsweise an die Benachteiligung von Frauen bei der gleichen Bezahlung von gleichwertiger Arbeit.“, so Geis.
Auch ein Blick in die Vorstandsetagen zahlreicher Unternehmen oder in die Parlamente des Landes zeige, wie weit gleiche Teilhabe von Frauen noch weg sei. Im Hessischen Landtag liege der Frauenanteil demnach bei 36,36 %, im Deutschen Bundestag sogar nur bei 30,9 %. Schaut man ins hessische Kabinett, liege der Frauenanteil bei gerade mal 27,27 %. “Die Statistik ist mehr als beschämend – von gleichen Verhältnissen sind wir da noch meilenweit entfernt. Das zeigt einmal mehr, dass formale und reale Gleichstellung noch zwei verschiedene Dinge sind“, kritisiert die Abgeordnete.
Frauentypische Berufe würden in der Regel schlechter bezahlt, außerdem befänden sich hauptsächlich Frauen in prekären Beschäftigungsverhältnissen, seien oft in Teilzeit angestellt und von Armut betroffen, auch im Rentenalter. Diese Zustände dürfe die SPD nicht hinnehmen, so die Abgeordnete. All das sei Motivation, dass Frauen weiterhin lautstark ihre Stimme erheben und für Gleichberechtigung streiten müssten, so, wie auch vor 100 Jahren, erklärt Geis abschließend.