Am morgigen Dienstag (26. April) jährt sich die Katastrophe von Tschernobyl zum 30. Mal. Dazu erklärt das Mitglied der SPD Landtagsfraktion Kerstin Geis:
Auch wenn das Hessische AKW Biblis seit 2011 vom Netz genommen wurde, bleiben die Folgen der hessischen Landespolitik noch lange erhalten. Allein in der letzten Woche hat sich der Landtag zweimal mit dem Atomkraftwerk beschäftigen müssen. Zum einen mit dem beschönigenden Bericht von Schwarz-Grün zur rechtsfehlerhaften Abschaltung, die dem hessischen Steuerzahler noch teuer zu stehen kommen kann. Zum anderen mit Schlampereien des Kraftwerksbetreibers RWE bei der Dokumentation der Sicherheitskontrollen. Das ausgerechnet die grüne Umweltministerin Hinz dies der Öffentlichkeit über ein Jahr verschwieg, stärkt nicht gerade das Vertrauen der Bevölkerung in den langwierigen Rückbauprozess des AKW Biblis. Hier ist Transparenz und direkte Information zwingende Voraussetzung für das Vertrauen insbesondere vor Ort.
Auch in Deutschland sind am heutigen Tag noch acht Atomkraftwerke in Betrieb. Erst 2022 wird das letzte Kernkraftwerk vom Netz genommen. Wäre der rotgrüne Atomkonsens von Schröder und Fischer nicht von Merkel 2010 einkassiert worden, gäbe es 30 Jahre nach Tschernobyl bereits heute in Deutschland keine Atomkraft mehr. Leider brauchten Merkel und Co. erst noch Fukushima, um das Risiko dieser Technik richtig einschätzen zu können, so Kerstin Geis. Rückbau und die Suche nach einem Endlager wird noch Jahrzehnte in Anspruch nehmen, befürchtet Kerstin Geis. Dabei muss auch die Kostenfrage für den Rückbau und die Endlagerung beantwortet werden eine Mehrbelastung der Steuerzahler ist mit uns nicht machbar, schließlich haben die Autokonzerne in den letzten Jahrzehnten Milliarden Gewinnen gemacht.
Die Größte Gefahr lauert aber im benachbarten Ausland. Gerade mit Blick auf die unsicheren Atomkraftwerke in Frankreich und Belgien müssen wir zeitnah zu einem gemeinsamen europäischen Weg von der Atomkraft hin zu Erneuerbaren Energien kommen, so Kerstin Geis.
Der Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl muss uns allen eine Mahnung sein, mit den Anstrengungen für eine dezentrale und erneuerbare Energieerzeugung nicht nachzulassen, so Kerstin Geis abschließend.