Die SPD-Landtagsabgeordnete und Mitglied im Kulturpolitischen Ausschuss des Hessischen Landtags Kerstin Geis hat angesichts des schlechten Abschneidens Hessens bei einer Studie der Telekom-Stiftung zu Schule Digital größere Anstrengungen bei der Digitalisierung in hessischen Schulen gefordert. Hessen muss endlich mehr in die Digitalisierung von Schulen investieren. Beim Länderindikator 2015 liegt Hessen bei der Nutzung digitaler Medien im Unterricht auf dem vorletzten Platz aller Bundesländer. Wer Schülerinnen und Schüler fit fürs Berufsleben machen will, kann das digitale Klassenzimmer nicht zusperren. Hessen braucht eine gute Strategie, um die digitale Steinzeit im Klassenzimmer zu beenden, sagte Geis am Mittwoch in Wiesbaden.
Die Integration neuer Medien im Unterricht ermögliche ein flexibleres und individuelleres Lernen, ersetze aber weder Bücher noch andere Lehrmaterialien. Es gehe nicht darum, Klassiker ins Abseits zu stellen, sondern den Schülerinnen und Schüler Medienkompetenz zu vermitteln und sie im Umgang mit den Medien zu begleiten. Multimedia-Präsentationen auf dem Laptop gehören zum Schulalltag und stellen eine wichtige Ergänzung dar.
Geis forderte die Landesregierung angesichts des katastrophalen Abschneidens in der Studie auf, ein Strategiekonzept zu entwickeln, um die Chancen, die digitale Medien im Unterricht böten, stärker zu nutzen. Kritisch bewertet die SPD-Abgeordnete auch die Tatsache, dass die meisten Lehrerinnen und Lehrer laut Studie nicht in der Lage seien, einen entsprechenden Unterricht anzubieten. Der Verweis auf die vermeintlich beste Lehrerversorgung aller Zeiten helfe wenig, wenn moderne Kommunikationsmitteln an Schulen fehlen oder in den Klassenräumen verstauben.
Die Landesregierung sei gefordert, die Lehrkräfte zum Einsatz digitaler Medien zu motivieren und mehr in die Aus- und Fortbildungen zu investieren. Neben der fachdidaktischen Kompetenz sei auch die medienpädagogische Kompetenz der Lehrenden eine wichtige Voraussetzung. Das Land könne die Schulträger auch bei der Ausstattung unterstützen, so Geis.