Wie kann das Stadtbild von Rüsselsheim in wenigen Jahren aussehen? Nach Vorstellung von Oberbürgermeister Patrick Burghardt (CDU) deutlich aufgewertet: Der jetzt schon sehenswerte Verna-Park ist dann noch schöner. Die Bürger der Stadt und ihre Besucher haben freien Zugang zum Main und genießen am Ufer des Flusses bei einem guten Essen und einem kühlen Drink den Sonnenuntergang.
Zwei neue Hotels prägen das Areal nahe des Mainufers und bieten Geschäftsleuten sowie Touristen angenehme Übernachtungsmöglichkeiten. Der Friedensplatz ist um 800 Quadratmeter vergrößert und lädt zum Verweilen. Das ehemalige Karstadt-Gebäude ist abgerissen, was allein schon ein Segen für das Stadtbild ist. Und nicht nur das: Im revitalisierten Löwencenter gehen die Kunden ein und aus.
Burghardts Visionen eines Rüsselsheims der nahen Zukunft prägten seine Ansprache beim Neujahrsempfang des Gewerbevereins am gestrigen Sonntag im Stadttheater vor gut 600 Besuchern, darunter Landrat Thomas Will (SPD) sowie die beiden Landtagsabgeordneten Sabine Bächle-Scholz (CDU) und Kerstin Geis (SPD). Kernpunkt eines Gelingens dieser Visionen ist der Hessentag, den Rüsselsheim vom 9. bis 18. Juni 2017 ausrichtet. Dank des Hessentags fließen 6,5 Millionen Euro an Landesmitteln in unsere Stadt, erinnerte Burghardt
Zwei Millionen Euro sollen in die Aufwertung des Mainvorlandes fließen, rund 5,5 Millionen Euro in verschiedene Projekte innerhalb der City. Damit soll den Hessentagsbesuchern eine attraktive Innenstadt mit Aufenthaltsqualitäten geboten werden. Rüsselsheim ist also in Bewegung dazu passte die Präsentation des neuen Motivs des Illustrators Bengt Fosshag, der den Hessentag unterstützt. Das aktuelle Bild zeigt einen smarten Geschäftsmann im flotten Cabrio mit einem Laptop auf dem Schoß.
Rüsselsheim ist in Bewegung, freute sich auch der Präsident des Gewerbevereins, Dirk Schäfer. Rüsselsheim bietet wieder gute Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Die Jahre des Stillstands, ja der Rückschritte, seien vorbei. Dass dies gelungen sei, sei allerdings auch der interkommunalen Zusammenarbeit mit Raunheim und Kelsterbach zu verdanken, schnitt Schäfer ein weiteres Schwerpunktthema des Neujahrsempfangs an.
Sowohl Schäfer als auch Burghardt kamen selbstverständlich nicht umhin, auf die jüngsten Entwicklungen einzugehen. Wir erleben seit geraumer Zeit einen Flüchtlingsexodus biblischen Ausmaßes, unterstrich Schäfer, der in diesem Zusammenhang nicht mit Kritik an der in dieser Frage zerstrittenen europäischen Staatengemeinschaft sparte. Ausdrückliches Lob zollte er den zahllosen Ehrenamtlichen.
Wir dürfen uns in Deutschland Schutz- und Hilfsbedürftigen nicht verweigern, bekräftigte Schäfer, der einen dringenden Appell an alle Betriebe richtete: Bildet diese Menschen aus. Eine solide Ausbildung, gepaart mit guten Deutschkenntnissen, sei eine Grundvoraussetzung gelungener Integration. Der Flüchtling von heute ist der Mitarbeiter, der Kunde, der Freund von morgen, sagte Schäfer weiter.
Den Neujahrsempfang läutete Doris Müller, Mitglied des Riedstädter Theaterprojektes 2. Akt, ein. Als hessisch babbelnde Fra Kern zitierte sie auf unnachahmliche Art berühmte Persönlichkeiten. Seinen Auftritt hatte auch das Hessentagspaar Selma Kücükyavuz und Marcel Sedlmayer. Die beiden Repräsentanten des Rüsselsheimer Hessentags zeigten sich beim Neujahrsempfang erstmals in ihrem von Anastasia Liebe entworfenen und geschneiderten Outfit im Biedermeierstil.
Für musikalische Akzente sorgten die an der Rüsselsheimer Kant-Schule ansässigen Gesangsformationen Swingles und Herrensalon, die von Rüdiger Schmitt am Flügel begleitet wurden.
Quelle: Rüsselsheimer Echo, 18.01.2016