Gemäß des für die Kampagne gewählten Mottos Wir tanzen durch die Musik der Zeit und sind für die Narretei bereit, zeigte sich die Prinzess-Margret-Garde (PMG) am Freitag bei ihrem Senatsabend für die bevorstehenden Sitzungen gewappnet.
Als Dankeschön für die Senatoren, die aus ihrem Geldbeutel einen Teil der bei Fastnachtssitzungen und Umzügen entstehenden Aufwendungen tragen, hatte der Gastgeber gleich mehrere Akteure verpflichten können, die für einen kurzweiligen Abend sorgten. Neben Dieter Meisenzahl von den Mombacher Bohnebeitel, der mit närrischen Liedern in dem kleinen Saal für Stimmung sorgte, war außerdem der Flörsheimer Engelbert Hammer als Flerschemer Marktfraa auf kleinen PMG-Bühne zu sehen. Der Mangel an eigenen Akteuren konnte damit zwar wettgemacht werden, dass die PMG aber schon seit Jahren unter Mitgliederschwund leidet, war spätestens bei den Auftritten der eigenen Tanzgruppe nicht zu übersehen.
Da sich der langjährige Sitzungspräsident Manfred Vestweber im vergangenen Jahr eines unerwarteten Misstrauensvotums ausgesetzt sah, ohne dass allerdings eine Alternative aufgerufen worden wäre, musste die stellvertretende Abteilungsleiterin Bärbel Schilling in den Ring steigen. Manfred Vestweber, der bekanntlich auch noch Ehrenvorsitzender in der Sport- und Sängervereinigung ist, hatte unterdessen im Publikum Platz genommen.
Immerhin verfügt die SSV-Fastnachtsabteilung über einige sehr treue Senatoren, die sich, wie etwa Karin und Werner Milschewsky, keinen Senatsabend bei der PMG entgehen lassen. Mit den beiden Landtagsabgeordneten Kerstin Geis (SPD) und Sabine Bächle-Scholz (CDU) konnte auch der Mangel an lokaler Prominenz halbwegs wettgemacht werden. Selbst Stadtverordnetenvorsteherin Heike Blaum, deren Amtszeit als PMG-Senatspräsidentin am Freitag endete, glänzte durch Abwesenheit.
Neuer Senatspräsident bei der PMG ist der Rüsselsheimer Gewerbetreibende André Kuhlendahl, der über seine Lebensgefährtin in Kontakt mit der SSV-Fastnachtsabteilung kam. Mit rund 60 Teilnehmern, darunter Vertreter verschiedener auswärtiger Fastnachtskooperationen, dürfte der Gastgeber, der beim Senatsabend im vergangenen Jahr deutlich weniger Gäste willkommen heißen konnte, aber dennoch zufrieden gewesen sein.
Quelle: Echo Online, 11.01.2016