Der SPD-Ortsverein hat bei seiner Mitgliederversammlung am Mittwochabend in der Ratsstube die 33 Personen umfassende Liste für die Kommunalwahl im März 2016 beschlossen. Die 27 Genossen zeigten Geschlossenheit, die Liste des Vorstandes wurde ohne Veränderungen abgesegnet. Sie wird angeführt von Bürgermeisterin Ulrike Steinbach.
Die Rathauschefin will mit ihrer Bekanntheit Stimmen für die SPD gewinnen. Nach der Wahl wird sie das Mandat in der Gemeindevertretung aber wohl nicht annehmen. Auf Platz zwei folgt Parteichef Karsten Will. Der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Hans Jürgen Kraft, der kein SPD-Mitglied ist, kandidiert auf Platz vier, Landtagsabgeordnete Kerstin Geis auf Platz fünf.
Die SPD setzt verstärkt auf Nicht-Mitglieder. Auch Samira Przybilla vom Förderverein der Mangold-Schule (Platz 9) ist kein Mitglied (Liste siehe Info-Kasten). Karsten Will betonte, dass wir eine super Liste haben mit Gesichtern, die für Bischofsheim stehen. Mit diesen Kandidaten könne die Partei bis 2021 einiges bewegen.
Ort voranbringen
In schwierigen Zeiten brauche Bischofsheim eine starke SPD. Sie sei eine von zwei Fraktionen in der Gemeinde, die Verantwortung übernehme. Wir stehen zur Bücherei, wir kämpfen für die Vereine und die Kitas, betonte Will. Steinbach bedauerte die finanziell schwierigen Zeiten. Mit ihren neuen Kandidaten könne die SPD aber einiges bewegen: Unser Ziel ist es, den Ort voranzubringen.
Im zweiten Teil warb Landrat Thomas Will, Chef des SPD-Unterbezirks Groß-Gerau, für seine Wiederwahl am 6. Dezember. Er stellte neue Plakate vor, erstmals bringt er auch einen Kalender heraus. Will lobte die Erfolge der Kreis-SPD in der Bildungspolitik. Stolz sei er auf den Erhalt der Ratsstube: Die jungen Menschen hätten sonst keine Chance auf dem Arbeitsmarkt. Auch in der Wirtschaftsförderung könne sich der Kreis sehen lassen. Doch zentrales Thema sei aktuell die Flüchtlingspolitik.
Will kritisierte die Debatte um sichere Drittstaaten wie Kosovo und Albanien. 98 Prozent der Flüchtlinge kämen inzwischen aus Syrien oder dem Irak. Für anerkannte Flüchtlinge fehlten Wohnungen. Ein Grund sei, dass der soziale Wohnungsbau in den Vorjahren eingestellt worden sei. Das Problem der Unterkünfte sei zu lösen. 2015 wurden in Biebesheim bereits 360 und in Goddelau 500 Flüchtlinge aufgenommen. In diesem Jahr werde der Kreis noch zwei Notunterkünfte für jeweils 500 Flüchtlingen anbieten.
Doch der Landrat kritisierte die mangelnde Hilfe von Bund und Land: Wir schaffen das, doch bei der Suche nach Immobilien lässt man uns alleine. Abschließend dankte Will dem DRK und dem THW für ihren Dienst rund die Uhr.
Quelle: Rüsselsheimer Echo, 06.11.2015