Rüsselsheim. Aus persönlichen Gründen hatten sich die Organisatoren der DITIB Ayasofya Gemeinde im Rüsselsheimer Hasengrund dazu entschlossen, ihren Tag der offenen Moschee um einen Tag zu verschieben. Eigentlich ist der 3. Oktober bundesweit als Tag der offenen Moschee ausgeschrieben worden, doch in der Ayasofya Gemeinde öffnete man lieber am Sonntag die Türen.
Abwechslungsreiches Programm
Dafür hatte die Gemeinde dann aber ein buntes und abwechslungsreiches Programm organisiert und zahlreiche Angebote auf dem Gelände der Glaubensgemeinschaft vorbereitet. Wir freuen uns sehr, dass heute wieder zahlreiche Besucher in unsere Moschee gefunden haben und das Interesse an uns und unserem Glauben hier in Rüsselsheim vorhanden ist, freute sich Kasim Altim vom Vorstand der Ayasofya Gemeinde.
Nach einer Rezitation einiger Suren aus dem Koran begrüßte der Vorstandsvorsitzende der DITIB Rüsselsheim Orhan Ciftci die Anwesenden, bevor auch Ramazan Dagli, der Religionsattaché des türkischen Generalkonsulats in Frankfurt das Wort ergriff. Beide betonten die Rolle des Islams im Leben der Mitbürger und Einwanderer als Anker ihrer eigenen Kultur. Rüsselsheims Oberbürgermeister Patrick Burghardt (CDU) richtete ebenfalls ein Grußwort an die Gläubigen der Gemeinde und ihre Besucher am gestrigen Tag. Dabei sprach er auch über das bunte Zusammenleben der Kulturen und Religionen in der Opel-Stadt.
Als letzte Rednerin ergriff die hessische Landtagsabgeordnete Kersten Geis (SPD) das Wort. Deutschland ist bunt und hat daraus schon immer seine Stärke gezogen. Das wird es auch sicher wieder tun, erklärte Geis bestimmt. Die derzeitige Flüchtlingsbewegung sei für sie eine große Herausforderung, die sicher schwierig zu lösen sei. Aber ich bin mir sicher, dass Deutschland am Ende gestärkt daraus hervorgehen wird, so wie es bisher immer war.
Mit seiner orientalischen Längsflöte wusste anschließend Kutay Sahinale die Besucher musikalisch zu unterhalten, bevor Zehra Colak, die stellvertretende Vorsitzende des DITIB Landesjugendverbands, über die muslimische Jugend in Deutschland referierte. Selcuk Dogruer, der Landesbeauftragte des DITIB Hessen, ergriff anschließend das Wort und sagte ein paar Worte über den Tag der offenen Moschee, seine Bedeutung und die Moschee an sich. Für Unterhaltung sorgten anschließend die drehenden Derwische der Gemeinde.
Einen gefühlten Höhepunkt hatte sich Kasim Altin vom Vorstand der Ayasofya Gemeinde aber noch bis zum Schluss aufgehoben. Gemeinsam mit der Rüsselsheimer Hospizhilfe präsentierte die Glaubensgemeinschaft ein neues gemeinsames Programm, das bald starten soll. Wir wollen mit der Hospizhilfe Hand in Hand bei ihrer Arbeit gehen. Es gibt auch genug muslimische Kranke, die diese Unterstützung gebrauchen könnten, bislang aber fehlen der Hospizhilfe hier Unterstützer in dieser Glaubensrichtung. Dies wollen wir ändern, so Altin.
Quelle: Frankfurter Neue Presse (05.10.2015)