Pressespiegel: Nauheim – Vier Kessel Latweje an fünf Tagen Arbeit

NAUHEIM/ASTHEIM – An fünf Tagen herrschte Hochbetrieb im Hof der Nauheimer Landfrauen-Vorsitzenden Anne Dammel. Täglich waren rund 40 Vereinsmitglieder damit beschäftigt, Pflaumen für die Zubereitung von Latwerge vorzubereiten und anschließend am großen Kessel zu rühren. Zu kaufen gibt es den frisch gekochten Brotaufstrich am Samstag, 12. September, ab 15 Uhr in der Bahnhofstraße 19.

Im Dammelschen Hof gibt es dann nicht nur die frisch gefüllten Marmeladengläser zu kaufen. In gemütlichem Ambiente können bei kulinarischen Leckerbissen, wie „Quetschekuchen“ mit und ohne Sahne, Latwergebrot, Hausmacher-Wurstteller, Handkäse mit Musik, Kaffe und diversen Getränken ein paar vergnügte Stunden verbracht werden.

Dabei besteht auch Gelegenheit, die beliebten Landfrauen-Kochbücher zu kaufen und den praktischen Kalender fürs nächste Jahr gegen eine Spende zu bekommen, kündigt Dammel an. Außerdem wird der vom Verein selbst gemachte Ringelblumen-Balsam angeboten.

13 Stunden rühren

In diesem Jahr haben die Landfrauen vier Kessel Latwerge gekocht. Einer weniger als im Vorjahr, als für die Bezirksweihnachtsfeier ein zusätzlicher Kessel gebraucht wurde. Morgens um 4.30 Uhr wurde das Feuer unter dem großen Kessel angezündet und dann musste rund 13 Stunden ständig gerührt werden. In diesem Jahr kamen zwar, bedingt durch das späte Ferienende, keine Schul- oder Kindergartenkinder zu Besuch. Dafür aber reichlich Prominenz, wie Dammel berichtet.

Gleich beim ersten Kessel stand Gemeindevertretervorsteher Hubert Deckert (CDU) frühmorgens vor der Tür. Er hatte nicht nur Kaffee und Kuchen für die Helferinnen mitgebracht, sondern stand auch bis 10 Uhr am Kessel. Das sei eine willkommene Hilfeleistung gewesen, sagt Dammel. Denn gerade am Anfang sie die Masse aus zerkleinerten Pflaumen nur schwer zu bewegen.

Viel Besuch

Später kamen noch SPD-Landtagsabgeordnete Kerstin Geis und Bürgermeister Jan Fischer (CDU) dazu und griffen gemeinsam zum Rührholz. Auch die beiden evangelischen Pfarrerinnen schauten nach dem Gottesdienst vorbei, zählt Dammel auf. Selbst Landrat Thomas Will (SPD) kam zum Rühren und zum Gedankenaustausch vorbei.

Auch die „Naumer Kerweborsch“ (NKB) ließen es sich nicht nehmen, diese traditionelle Handarbeit zu unterstützen. Die Kerwemädchen halfen beim Abfüllen der fertigen Masse in die Gläser, die Borsch kamen später dazu und sangen mit den Landfrauen. Gemeinsam wurde gegessen und ein wenig gefeiert. Während des langen Tages gebe es verschiedene Arbeitsgruppen, schildert die Vorsitzende der Nauheimer Landfrauen den Ablauf. Parallel zum Rühren werde bereits die nächste Kesselfüllung vorbereitet. Die Pflaumen müssten zunächst gewaschen werden, später werden die Kerne entfernt und zuletzt die Früchte zerkleinert. Danach komme die Spülgruppe, um die Marmeladengläser für das Befüllen vorzubereiten.

Quelle: Main-Spitze, 12.09.2015