Bischofsheim.
Es gibt kaum eine Geschichte, die es rund um das Juso-Fußball-Sommerturnier noch nicht gegeben hätte, schließlich wurde in diesem Jahr schon zum 22. Mal um den begehrten Wanderpokal beim Heinz-Will-Gedächtnisturnier gerungen. Wieder einmal trafen sich die Hobbyteams aus der näheren und weiteren Umgebung auf der Gemeindesportanlage Am Ginsheimer Sand. Diesmal hatten sich 18 Mannschaften angemeldet und spielten in drei Gruppen um die begehrten acht Plätze im Viertelfinale.
Bevor es aber losgehen konnte, hatten die Organisatoren rund um den Bischofsheimer SPD-Fraktions- und Parteivorsitzenden Karsten Will eine ganze Menge zu tun. Da mussten die Tore aufgestellt werden, es galt, den Kuchen-, Brötchen-, Grill- und Getränkestand aufzubauen, Sonnenschirme aufzustellen und für genügend Sitzgelegenheiten zu sorgen. Gut, dass Will sich da auf ein Team von bewährten Kräften verlassen konnte. So waren Gerhard Reichmann und Sven Gerbig fast acht Stunden lang am Grillstand anzutreffen, Landtagsabgeordnete Kerstin Geis schon am Vormittag am Kuchen- und Brötchenstand. Für sie übernahm Bürgermeisterin Ulrike Steinbach am Nachmittag. Dazu gesellten sich Marion Schmidt, Brigitte Raab und Marion Schorr. Kräftig beim Auf- und Abbau wurden die Organisatoren von Andre Rüggeberg, Helmut Schorr und Landrat Thomas Will unterstützt.
So richtig losgehen konnte es aber dann doch noch nicht. Das Team mit der weitesten Anreise, die Spielvereinigung Stellungswechsel 69, hatte sich verfahren. Statt in das Rhein-Main-Gebiet fuhren es in das bayerische Bischofsheim in der Rhön und kam mit fast drei Stunden Verspätung im richtigen Bischofsheim an. Nun gut: Dabei sein ist alles.
Bei strahlendem Sonnenschein und spannenden Spielen setzten sich am Ende neben den Piranhas auch die Highlevel Kicker durch und kamen so in das Finale, wobei die Piranhas fast ein Abonnement auf den Titel haben. So war es auch bei dieser 22. Auflage des Turniers, das seit zehn Jahren nach dem verstorbenen Großvater von Karsten Will benannt ist.
Siegen ist aber nicht alles. Auch die fairste Mannschaft bekommt bei den Bischofsheimer Sozialdemokraten einen Pokal: Diesmal war dies Dress for less. Sie kamen zwar nur auf den letzten Platz, dafür wurden gegen sie die wenigsten Freistöße gepfiffen. Eine ganz besondere Überraschung hatte sich das Team der Ahmadyyia Gemeinde einfallen lassen. Sie sind seit vielen Jahren Stammgast beim Turnier und brachten einen eigenen Freundschaftspokal mit.
Karsten Will, der in diesem Jahr die Spielleitung an seinen jüngeren Bruder Fabian abgegeben hatten, beriet sich kurz mit ihm und dann war klar, den Pokal bekommen die 69er aus Kassel. Denn sie waren, nachdem sie zuerst in der Rhön vor einem verschlossenen Sportplatz standen, nicht zurück gefahren, sondern hatten noch einmal 165 Kilometer zurückgelegt, um nach Bischofsheim zu kommen. Das ist in der Tat gelebte Sportfreundschaft.
Quelle: Rüsselsheimer Echo, 03.09.2015