Pressespiegel: Kreis-SPD informiert sich in der Raunheimer Pestalozzischule über Inklusion

Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion haben sich in der Pestalozzischule über Inklusion und das Ganztagesangebot informiert. Bei dem Treffen, an dem neben Landrat Thomas Will auch die SPD-Landtagsabgeordnete Kerstin Geis teilnahm, stand die Frage nach personeller und finanzieller Ausstattung im Mittelpunkt.

Erfreulich, dass das Thema Inklusion, also die Integration von behinderten Kindern in den Regelunterricht, zumindest für die Eltern kein Problem darzustellen scheint. Schulleiter Simon Reiss führt das darauf zurück, dass in der Pestalozzischule, in der 80 Prozent der Kinder einen Migrationshintergrund haben, alle Kinder gefördert werden. „Es gibt jedoch Kinder, die sind in der Helen-Keller-Schule besser aufgehoben als bei uns“, gab Reiss zu bedenken. Immerhin verfügt die Raunheimer Grundschule noch immer über einen eigenen Förderschullehrer. Grundsätzlich werden Förderschullehrer bedarfsorientiert und stundenweise an den Schulen eingesetzt. In der Pestalozzischule gab es bisher wöchentlich 5,1 Stunden zusätzlichen Förderschulunterricht.

Mehr Förderunterricht

Aufgrund der besonderen Umstände, Schulleiter Reiss sprach bei dem Treffen von immer mehr „herausfordernden Schülern“, die einer zusätzlichen Betreuung bedürfen, soll die Zahl der Stunden im nächsten Schuljahr auf 44 angehoben werden. „Da kann man was mit anfangen!“, versicherte der Schulleiter, der unter anderem den Besuch des Hessischen Kultusministers als Grund für die Aufstockung nannte. Auch für die beiden Intensivklassen, in denen Flüchtlingskinder die deutsche Sprache lernen, soll es im nächsten Schuljahr zusätzliche Unterrichtsstunden geben.

Simon Reiss verschwieg nicht, dass die Schule als größte Grundschule Hessens generell mehr Personal und Geld brauchen könne. So sei das Ganztagsangebot, von dem derzeit rund ein Drittel der 700 Schüler Gebrauch mache, nur deshalb zu realisieren, weil die Stadt Raunheim bereit sei, „sehr viel Geld“ dafür zu investieren. Der Schulträger hat dafür eineinhalb zusätzliche Lehrerstellen vorgesehen. Immerhin sei nun der Bau einer größeren Mensa geplant, die es erlaube, 400 Kinder zu beköstigen. Die Mensa werde auch deshalb benötigt, weil die Schule selbst über keinerlei Räumlichkeiten verfüge, die größere Versammlungen ermöglichten. Einschulungs- und Verabschiedungsfeiern müssen deshalb auf mehrere Etappen verteilt stattfinden.

Quelle: Main-Spitze, 08.08.2015