
Was willst du verändern? ist die Frage die man Frauen stellen muss, die man für ein Engagement in der Politik begeistern will. Nicht Was willst du werden? betonte Elke Ferner und erntete uneingeschränkt Kopfnicken im Alten Trafohaus. Die Landtagsabgeordnete Kerstin Geis hatte die Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) nach Bischofsheim eingeladen. Zusammen mit Sanaa Boukayeo und Thomas Will diskutierten viele Frauen, aber auch einige Männer über die Chancen und Grenzen, Frauen für die Politik zu gewinnen. Kerstin Geis moderierte eine angeregte Diskussion. Die Sozialdemokraten sind im Kreis Groß-Gerau bereits auf einem guten Weg, wenn wir uns auch über ein Mehr an Frauen in den Kommunalparlamenten freuen würden urteilte die SPD-Landtagsabgeordnete. Ihr Parteivorsitzender im Kreis konnte dem nur zustimmen. Aber Landrat Thomas Will fand auch noch einige Ansätze, noch besser zu werden und vor allem jungen Menschen Anreize zu geben sich zu engagieren. Das Zusammenspiel von Beruf, Familie und politischem Engagement darf keine Belastung sein war er beispielsweise sicher, dass die Rahmenbedingungen entscheidend sind.
Elke Ferner ist auch Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfrauenministerium und hat seit vielen Jahren tiefen Einblick in Fragen der Frauenpolitik. Die Einführung der Quotierung von Wahlvorschlägen in der SPD ist vor allem auch ihr Verdienst. Ihr Eingangsreferat mündete in vier Punkten für Veränderungen: Strukturen müssen sich ändern, gezielte Förderung muss gelingen, die Nichteinhaltung von Quotierungen muss notfalls sanktioniert werden, das Wahlrecht muss geändert werden. In Frankreich und anderen Ländern gibt es gut erprobte Paritätsgesetze, die die Benachteiligung von Frauen bei der Kandidatenaufstellung verhindern. Der beste Tag für alle Frauen wird sein, wenn wir die Quote wieder abschaffen können sagte Sanaa Boukayeo. Die stellvertretende Vorsitzende der Jusos im Kreis sagte aber auch, dass die Zeit dafür noch lange nicht reif sei. Ohne Quote geht es weder in der Politik noch in den Vorstandsetagen und Aufsichtsräten der Wirtschaft.