Pressespiegel: Treff der Weltoffenheit und der Toleranz

Eine schöne Sache war auch in diesem Jahr wieder das "Festival der Kulturen“. An zwei Tagen präsentierte sich Rüsselsheim auf dem Platz vor dem Stadttheater multikulturell und tolerant.

So lecker kann eine multikulturelle Gesellschaft schmecken: Ob spanische Paella, türkisches Kebap, eritreisches Alicha oder griechisches Gyros – wer immer seine Heimat verließ, um in Deutschland sesshaft zu bleiben, hat seine Nationalgerichte stets mitgebracht. Und den Deutschen haben sie schon immer geschmeckt.

Auch beim zweitägigen „Festival der Kulturen“ am Samstag und Sonntag war es angebracht gewesen, die Küche zuhause kalt zu lassen. Denn an den zahlreichen Ständen auf dem Platz vor dem Stadttheater konnte man sich nicht nur satt sehen, sondern auch satt essen.

Am Stand des eritreischen Vereins Rüsselsheim und Umgebung gab es Hilfestellung bei den hierzulande noch nicht so bekannten Begriffen: Beim bereits erwähnten Alicha handelt es sich um gemischtes Gemüse, bei Birsin um rote Linsen. Die Würze war für so manche Rüsselsheimer Zunge ein wenig gewöhnungsbedürftig, zumal sie den bei drückender Schwüle sowieso schon aufgeheizten Körper zusätzlich von innen befeuerte. Da stieg so manchen Bratwurst-Gourmets schnell die Röte ins Gesicht.

Am Stand des eritreischen Vereins wurde auch um Unterstützung für ein eritreisches Mädchen geworben, das an einem Hirntumor erkrankt war, der zur Erblindung geführt hat.

Nebenan, am Stand von Kultur 123, wurde für ein völlig anderes Anliegen geworben: Für den 2017 in Rüsselsheim stattfindenden Hessentag wird jetzt das Hessentagspaar gesucht. Noch bis Mitte September können sich Einzelpersonen und Paare bewerben, die in knapp zwei Jahren die Stadt bei ihrem großen Fest repräsentieren werden.Für Oberbürgermeister Patrick Burghardt (CDU), der das „Festival der Kulturen“ eröffnete, bedeutete das Fest so etwas wie ein Probelauf für den Hessentag. „Dann werden wir einer breiten Öffentlichkeit zeigen, wie weltoffen und tolerant Rüsselsheim ist“, bekräftigte der OB, der bei dieser Gelegenheit noch einmal darauf hinwies, dass in der Opel-Stadt nicht weniger als 120 Nationen friedlich zusammenleben. Fremdenfeindlichkeit habe in der Stadt keine Chance. Einen ausdrücklichen Gruß entrichtete der OB an die muslimischen Gäste und Besucher, die mit dem Fastenbrechen das Ende des Fastenmonats Ramadan feierten.Danach tauchte auch Burghardt zusammen mit zahlreichen Stadtverordneten und den beiden Landtagsabgeordneten Kerstin Geis (SPD) und Sabine Bächle-Scholz (CDU) ein in das bunte Treiben vor dem Stadttheater. Auf der Bühne präsentierten Rüsselsheimer Vereine derweil ein farbenprächtiges und ebenfalls multikulturelles Programm. Flamencotänzer vom Club Los Caballeros, Folkloretänzer des serbischen Vereins Dunav, die „Cloggingdance“-Gruppe der „Hurrican Spinners“ vom TV Haßloch oder auch die Musikgruppen der griechischen Gemeinde und des kurdischen Vereins verbreiteten Lebensfreude pur.Am Sonntag gab es zusätzlich noch eine kleine Ausstellung zum Thema „Amateurfunk eine Brücke zur Welt“, die der Verein „Deutscher Amateur Radio-Club“ organisiert hatte.

Quelle: echo-online.de, 20.07.2015