Pressespiegel: 2,4 Millionen vom Land für Wohnungsbau in Gustavsburg

Eine Ministerin kommt nicht jeden Tag nach Ginsheim-Gustavsburg. Deshalb war der Andrang am Donnerstag groß, als Priska Hinz (Bündnis 90/Die Grünen), Hessische Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, ein Stelldichein gab. Im Schatten der Georg-August-Zinn-Schule übergab sie an Norbert Kühn, Vorstand der Baugenossenschaft Mainspitze, einen Scheck in Höhe von knapp 2,4 Millionen Euro für das Wohnbauprojekt „An der Schwedenschanze“, bei dem 50 neue Wohnungen entehen, davon 28 mit öffentlicher Förderung.

Soziale Verantwortung

Zeugen dieses Vorgangs waren unter anderem die beiden Bürgermeisterkandidaten Thorsten Siehr (SPD) und Thies Puttnins-von Trotha (CDU) sowie die Landtagsabgeordneten Sabine Bächle-Scholz (CDU) und Kerstin Geis (SPD). Auch der Erste Kreisbeigeordnete Walter Astheimer (Bündnis 90/Die Grünen) war vor Ort.

Das Land werde seiner sozialen Verantwortung gerecht, in einem Ballungsraum wie dem Rhein-Main-Gebiet Wohnraum für einkommensschwächere Schichten zu schaffen, betonte Ministerin Hinz. Die Mietpreisbremse und die Wiedereinführung der Fehlbelegungsabgabe seien weitere Maßnahmen der Landesgesetzgebung, um rasant steigende Mieten in den Griff zu bekommen.

Bürgermeister Richard von Neumann lobte insbesondere die Wiedereinführung der Fehlbelegungsabgabe, aus deren Erlösen seine Kommune unter anderem dann mit immerhin 200 000 Euro jährlich Wohnungsbauförderung betreiben könne. Für den Bau der 50 Wohnungen, zu denen neben den 28 öffentlichen Wohneinheiten auch noch 22 frei finanzierte sowie sieben Eigentumswohnungen gehören, die die Wohnbau Mainspitze realisiert, nimmt die Baugenossenschaft insgesamt 9,5 Millionen Euro in die Hand. Die Stadt ist mit 280 000 Euro beteiligt. Mit der Fertigstellung der barrierefreien Wohnungen mit Tiefgarage und hohen Energiestandards wird im Herbst 2016 gerechnet.

An die Adresse der Ministerin richtete Norbert Kühn den Appell, die Energie-Einsparverordnungen nicht weiter zu erhöhen. Die Mieter würden zwar Energiekosten sparen, müssten aber höhere Mietkosten aufgrund des finanziellen Mehraufwandes für hochgedämmten Wohnraum hinnehmen. Bei der Umweltministerin fand er da wenig Gegenliebe, denn die dachte nicht nur an die Mieter, sondern auch an die globale Energiebilanz, die es zu verbessern gelte.

Monatlich 6,50 Euro pro Quadratmeter für die öffentlich geförderten und 9 Euro für die frei finanzierten Wohnungen verspricht die Baugenossenschaft an Miete. Hinzu kommen 2,50 Euro pro Quadratmeter für die monatlichen Nebenkosten.

Quelle: Main-Spitze, 17.07.2015