Pakt für den Nachmittag – Gemeinsame Pressemitteilung der SPD Kreistagsfraktion Groß-Gerau und Kerstin Geis MdL

Kerstin Geis MdL aus Bischofsheim, Matthias Thurn Kreistagsfraktion, Karin Hartmann MdL aus dem Kreis Bergstraße (v.l.n.r.)

Am Mittwoch luden die Kreistagsfraktion der SPD und die Landtagsabgeordnete Kerstin Geis zur Kommunalkonferenz „Pakt für den Nachmittag – Positionen im Kreis“. Unter großer Beteiligung von Schulleiterinnen, Elternvertretern, Gewerkschaftlern und Kommunalpolitikern wurde rege diskutiert. Karin Hartmann, Landtagsabgeordnete der SPD aus dem Kreis Bergstraße, berichtete in einem Impulsreferat über die in Wiesbaden vorgestellten Planungen für den Pakt für den Nachmittag und die geplante Umsetzung und Auswirkungen des „Pakt für den Nachmittag“ in der Modellregion Bergstraße im kommenden Schuljahr. Auch der Kreis Groß-Gerau hatte sich als Modellregion beworben, bekam aber keinen Zuschlag. Maßgeblich für die Konzeptionen von Ganztagsschulen, die durch den Kreis Groß-Gerau gefördert werden sei, dass Unterrichtsbetrieb und Nachmittagsbetrieb verzahnt und vernetzt umgesetzt werden. Kerstin Geis betonte, dass es mehr noch um die Zukunft der Ganztagsschule und die Chancen für ein besseres Konzept schulischer Bildung und Förderung gehen sollte. Beim Pakt für den Nachmittag sei aber seitens der schwarz-grünen Landesregierung immer nur von Nachmittagsbetreuung die Rede. Kritik kam von Thomas Jühe und anderen auf, dass sowohl bei der Auswahl der Kommunen für den Pakt als auch beim Ausbau von Ganztagsschulen die Bedarfslage und Situation der Schulen vor Ort scheinbar keine Rolle spiele.

Das Versuchsmodell „Pakt für den Nachmittag“ könne aber dennoch Schule machen, wurde befürchtet. Neben der Überbetonung von Betreuung und Aufsicht stand die Finanzierung in der Kritik. Harald Freiling (GEW) stellte fest, dass die Kürzungen von Lehrerstellen im Bereich der Oberstufen auch zur Finanzierung von neuen Projekten im Bildungsbereich dienen. Vielstimmig wurde kritisiert, dass für den Ausbau der Ganztagsschulangebote nicht mehr Geld zur Verfügung stehe. Nach der Modellphase, so wurde bereits angekündigt, werde das Land ausschließlich nach angemeldeten Schülern finanzieren. Die anwesenden Fachleute und Praktiker konnten das nur mit Unverständnis aufnehmen. Zudem fehlt jedes Konzept für den Ausbau der Ganztagsschulen in Hessen. Viele Fragen blieben offen, weil die Regierung diese nicht beantworten kann. „Ein Modell ohne Zukunftskonzept und mit heißer Nadel gestrickt“ urteilte Kerstin Geis.