Die SPD-Landtagsabgeordnete Kerstin Geis übt Kritik am Lärmpausenmodell.
KREIS GROSS-GERAU.- Das ist noch nicht einmal eine halbe Lärmpause, sagt die SPD-Landtagsabgeordnete Kerstin Geis (Bischofsheim) über das Lärmpausenmodell 4, das nun am Frankfurter Flughafen in die Versuchsphase geht (wir berichteten). Die Landesregierung hatte vollmundig versprochen, zusätzlich zum Nachtflugverbot von sechs Stunden mit Lärmpausen für eine weitere Stunde Nachtruhe zu sorgen, erinnert die SPD-Landtagsabgeordnete an den schwarz-grünen Koalitionsvertrag. Nun sei von dieser großen Ankündigung nur Enttäuschung übrig geblieben.
Nur bei Westwind wird es für manche Flughafenanlieger, wenn sie nicht im Westen wohnen, zu Lärmpausen kommen, während es für andere zur gleichen Zeit lauter wird, sagt Geis über das nun gewählte Modell 4. Die Landesregierung spiele mit der Gesundheit der Menschen, der grüne Verkehrsminister habe mehr versprochen, als er nun liefere.
Auch der Lärmschutz an Schulen liegt der Bildungspolitikerin am Herzen. Zuletzt hatte beispielsweise die Pestalozzischule in Raunheim die Auswirkungen des Flugverkehrs beklagt und die Ergebnisse der Norah-Studie bestätigten das. Eine Antwort der Landesregierung darauf liege bisher nicht vor, so Geis. Lediglich ein Gespräch wurde der Schule vom Kultusministerium in Aussicht gestellt.
Die Mittel, die für den Lärmschutz ausgeschüttet werden, reichen nicht, um die Dimensionen im Entferntesten zu erfassen, so Kerstin Geis. Ziel müsse sein, Lärmobergrenzen klar zu definieren und vorzugeben, wann diese zu erreichen seien: Ein zeitweises Verschieben von Lärm von Wohngebiet zu Wohngebiet ist keine Lösung für die Menschen im Kreis.