Pressespiegel: Pflegekraft für einen Tag

Als mobile Pflegekraft in und um Rüsselsheim auf Achse: Beim Praxistag der SPD-Landtagsfraktion besuchte Kerstin Geis (rechts) zusammen mit der GPR-Krankenschwester Kornelia Hamer drei Patienten.

Der sogenannte Praxistag führte die Landtagsabgeordnete der SPD am Mittwoch in Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen in ganz Hessen. Die hiesige Abgeordnete Kerstin Geis war mit dem ambulanten Pflegedienst des GPR unterwegs.

„Ich habe tiefsten Respekt vor dem, was Pflegekräfte und Krankenschwestern leisten.“ Knapp drei Stunden nach ihrem „Dienstbeginn“ am Mittwochmorgen beim ambulanten Pflegedienst des GPR-Klinikums saß die hiesige SPD-Landtagsabgeordnete Kerstin Geis mit Pflegedienstleiterin Renate Hildebrandt zusammen und ließ ihren Praxistag Revue passieren. Zusammen mit der Krankenschwester Kornelia Hamer hatte sie drei Patienten im Rüsselsheimer Stadtgebiet besucht.,,„Zwei Patienten hatten Schlaganfälle gehabt, bei einer weiteren Patientin musste die Medikation kontrolliert werden“, berichtete Kerstin Geis von ihrem Praxistag, der insgesamt 30 SPD-Landtagsabgeordnete überwiegend am gestrigen Mittwoch zu Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen führte. Eine weitere Erkenntnis, die die Bischofsheimerin bei ihrem Einsatz gewann: „Bei einem ambulanten Pflegedienst zu arbeiten, kann schnell an die Grenzen der körperlichen Belastbarkeit gehen.“ Was auch Pflegedienstleiterin Hildebrandt bestätigte. Sie ist die Chefin eines derzeit ausschließlich aus weiblichen Fachkräften bestehenden vierzigköpfigen Teams.

„Wir kümmern uns um Schlaganfallpatienten, Krebskranke, Zuckerkranke, eben um alle, die häusliche Pflege brauchen“, erläuterte sie. Der Pflegebedarf werde individuell ermittelt. Die professionelle Pflege kann dabei die familiäre Leistungen ergänzen und umgekehrt. Die Nachfrage nach dieser Dienstleistung werde in den kommenden Jahren, wenn nicht gar Jahrzehnten auf keinen Fall nachlassen, lautete die Einschätzung von Renate Hildebrandt. Ein Wandel vollziehe sich zudem gerade bei den Familien mit Migrationshintergrund. „Die haben früher so gut wie gar nicht auf ambulante Pflege zurückgegriffen.“ Das habe sich inzwischen sichtlich geändert.

Das entsprechende Personal zu finden, sei allerdings nicht immer leicht, führte die Pflegedienstleiterin gegenüber der Landtagsabgeordneten weiter aus. Während das GPR nach den Tarifen des öffentlichen Dienstes bezahle, hätten private Pflegedienste nicht selten auf Billigkräfte zurückgegriffen. „Da greift ja aber inzwischen der gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro die Stunde“, erinnerte Kerstin Geis.Mit dem Praxistag will die SPD-Landtagsfraktion Einblicke in Alltagsberufe gewinnen. „Wir waren schon in Kindertagesstätten oder auch am Frankfurter Flughafen“, berichtete Kerstin Geis, die auch schon hinter die Kulissen von Kultur 123 in Rüsselsheim geschaut hatte. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sollen in die politische Arbeit fließen.

Quelle: echo-online.de, 29.01.2015